Eigentlich sollte das hier ja eine Top 10 Liste werden. Doch bei all den interessanten Uhren im aktuellen Auktionskatalog von Auktionen Dr. Crott war es schon schwer genug, die Auswahl auf eine Top 15 zu begrenzen. Mehr, respektive weniger, ging dann nun wirklich nicht.
Beginnen wir mit Katalog Nr. 151 (Link zur Auktion). Dort wird eine ganz besondere Breitling versteigert. Die „AVI“, Referenz 765. Das Modell wurde von Breitling bereits 1953 eingeführt. Mit der AVI wollte man den begehrten Liefervertrag an die französische Luftwaffe erhalten. Doch die fehlende Flyback-Funktion verhinderte den Deal.
Eine Besonderheit der 41 Millimeter großen Uhr ist der 15-Minuten-Zähler auf der 3-Uhr Position, der für die Vorflugkontrolle wichtig war. Dieser Zähler verfügt über eigene Leuchtindexe für alle drei Minuten.
Die Breitling AVI mit der Gehäusenummer 989799 und modifiziertem Venus 178 Handaufzugkaliber wird mit einem Schätzpreis von 3.800 bis 6.000 Euro angegeben.
Auch die zweite Uhr unserer Top-Liste hat etwas mit der militärischen Luftfahrt zu tun. Bei Katalog Nr. 143 (Link zur Auktion) handelt es sich um einen Heuer Chronograph der deutschen Luftwaffe. Im Inneren des 43 Millimeter Stahlgehäuses arbeitet ein Valjoux 230 Kaliber.
Die Gravur am Bodendeckel „BUND 6645-12-146-3774“ zeigt die Herkunft dieser Uhr aus ca. 1970. Die hat einen Schätzpreis von 3.000 bis 6.000 Euro.
Eine TransOcean Chrono-Matic aus dem Hause Breitling gibt es in Katalog Nr. 157 (Link zur Auktion) zu sehen. Die Uhr im charakteristischen Design der frühen 70er Jahre hört auf die Referenznummer 2119 und misst 42 Millimeter.
Wie es der Aufdruck Chrono-Matic vermuten lässt, ist diese Trans Ocean mit einem jener Automatik-Chronographenkaliber ausgestattet, bei welchen Aufzugskrone und Chronographendrücker gegenüberliegend zu finden sind. In dem Fall ist es das Kaliber 12. Schätzpreis: 1.400 bis 3.500 Euro.
Eines der ganz großen Highlights des aktuellen Kataloges ist Katalog Nr. 225 (Link zur Auktion). Die Patek Philippe Referenz 3700/1 ist die Ur-Nautilus, deren ikonisches Design sich bis heute in den so begehrten Stahl-Sportmodellen der Marke wiederfindet.
Angetrieben wird die 3700/1 durch das Kaliber 28-255C, ebenfalls bekannt als Jaeger-LeCoultre Calibre 920. Diese „Jumbo“ mit Gehäuse-Nummer 537039 stammt aus ca. 1978. Auf der Rückseite des 42 Millimeter Gehäuses ist der Aufkleber des Patek Philippe International Customer Service zu sehen.
Eine Besonderheit dieser 3700/1 ist die auf dem Zifferblatt aufgebrachte Verkäufersignatur des Konzessionärs Juwelier Beyer in Zürich. Der Schätzpreis wird mit 12.000 bis 20.000 Euro angegeben, etwas arg niedrig, wie die bereits jetzt abgegebenen Vorgebote von bis zu 28.500 Euro zeigen.
Speedsonic f300Hz ist auf dem Zifferblatt jener Omega zu lesen, die es in Katalog Nr. 181 (Link zur Auktion) zu sehen gibt. Richtig, bei dieser Uhr handelt es sich – um eine Quarzuhr! Das Stimmgabelwerk, Kaliber 1255, ist von Bulova lizensiert und basiert auf dem ESA 9210.
Besonders schön an dieser Speedsonic ist das anthrazitfarbene Sonnenschliffblatt in Kombination mit den hellblauen Zeigern. Schätzpreis der Uhr: 1.200 bis 3.000 Euro.
Äußerst spannend ist auch die Uhr in Katalog Nr. 152 (Link zur Auktion). Es handelt sich um einen Chronographen, der von Jaeger France gefertigt wurde und welcher extrem selten zu finden ist.
Die Uhr hat einen Durchmesser von 40 Millimetern, trägt ein Handaufzugswerk, Kaliber Valjoux 72 und ist mit einem Panda-Dial ausgestattet. Die eloxierte Aluminiumlünette ist mit einer „umgekehrten“ Minutenskala versehen. Der Schätzpreis wird mit 6.000 bis 12.000 Euro angegeben.
Die nächste Uhr ist Teil eines Konvoluts aus insgesamt fünf Armbanduhren, welches in Katalog Nr. 193 (Link zur Auktion) zu finden ist.
Besonders schön an dieser schlichten 35-Millimeter Zenith automatic aus den 70ern ist das anthrazitfarbene Verlaufszifferblatt. Auch die anderen Uhren des Konvoluts lohnen einen Blick. Schätzpreis: 1.500 bis 2.500 Euro.
Ebenfalls als Konvolut wird die Memovox angeboten, die in Katalog Nr. 135 (Link zur Auktion) zu sehen ist. Die Automatikuhr aus dem Hause Jaeger-LeCoultre stammt aus ca. 1970 und misst 38×45 Millimeter. Der besondere GT Schriftzug auf dem versilberten und blau bedruckten Zifferblatt findet sich auch auf dem Bodendeckel der Uhr wieder.
Ebenfalls dort zu lesen: Speed Beat. Das Kaliber 916 war schließlich das erste Weckerkaliber von Jaeger-LeCoultre, dessen Unruh mit 28.800 Halbschwingungen arbeitete. Das Konvolut besteht aus insgesamt vier Uhren und wird mit einem Schätzpreis von 2.500 bis 4.500 Euro geführt.
Ohne Limit wird Katalog Nr. 183 (Link zur Auktion) angeboten. Es handelt sich um eine Longines, Ref. 7150-2, aus ca. 1960, deren Design erst kürzlich von Longines wieder recht erfolgreich in ihrer Heritage Kollektion aufgegriffen wurde.
Die Taucheruhr im 42 Millimeter Stahlgehäuse verfügt über ein Glanzblatt, dessen Leuchtmasse schon einmal erneuert wurde. Den Schätzpreis sieht man bei Dr. Crott bei 3.200 bis 5.000 Euro.
Bleiben wir bei den Vintage Taucheruhren und kommen mit Katalog Nr. 185 (Link zur Auktion) zu einer Blancpain Bathyscaphe aus ca. 1960. Das Gehäuse der Uhr bringt es auf 37 Millimeter, verbaut ist ein Automatikkaliber R 585.
Bemerkenswert an dieser Uhr ist das Paket an Serviceunterlagen, welches ihr beiliegt. Die Bathyscaphe wurde im Mai 2017 bei Blancpain in München gerneralüberholt. Dabei wurden etliche Aufnahmen angefertigt, die den Vorher- und Nachherzustand der Uhr ausführlich dokumentieren. Schätzpreis der Uhr: 15.000 bis 18.000 Euro.
Mit 43 Millimetern entspricht die Enicar Sherpa Guide in Katalog Nr. 149 (Link zur Auktion) wahrscheinlich eher den heutigen Erwartungen, was die Größe von Herrenuhren angeht.
Neben einem GMT Zeiger bietet die Uhr aus ca. 1965 eine Drehlünette mit Städtenamen. Angeboten wird sie ohne Limit, bei einem Schätzpreis von 2.000 bis 3.000 Euro.
Auch eine Speedy darf in dieser Auktion nicht fehlen. Diese findet sich in Katalog Nr. 177 (Link zur Auktion). Es handelt sich um ein so genanntes Pre-Moon Modell aus ca. 1962.
Die Omega Speedmaster der Ref. 2998-62 mit Kaliber 321 und Werknummer 18949634 wird mit einem Schätzpreis von 15.000 bis 20.000 Euro geführt.
Erst 1967 brachte die International Watch Co. Schaffhausen mit der Aquatimer ihren Beitrag in Sachen Taucheruhr auf den Markt.
Die Referenz R812AD misst 37 Millimeter und besitzt zwei Kronen. Die Uhr in Katalog Nr. 139 (Link zur Auktion) hat die Gehäusenummer 1937762 und stammt aus ca. 1971.
Der Erhaltungszustand von Gehäuse und Zifferblatt ist äußerst schön. Gleiches gilt für das Gay Frères Stahlband mit Tauchverlängerung.
Eine sehr schöne Vintage IWC zum Schätzpreis von 1.600 bis 5.000 Euro, der bereits jetzt schon von den Vorgeboten übertroffen wird.
Aus der gleichen Design-Ära stammt auch die IWC in Katalog Nr. 163 (Link zur Auktion).
Die klassische Ingenieur misst 36 Millimeter und ist ebenfalls mit einem Gay Frères Band mit Faltschließe versehen.
Und auch diese IWC überzeugt durch einen sehr schönen Zustand, sowohl bei Band, Gehäuse als auch Zifferblatt.
Schätzpreis hier: 1.600 bis 4.000 Euro.
Die letzte Vorstellung zur 96. Dr. Crott Auktion fällt auf Katalog Nr. 145 (Link zur Auktion). Es handelt sich um einen Fliegerchronographen der italienischen Luftwaffe aus ca. 1970. Der Zenith Chronometro Tipo CP-2 ist in einem nahezu neuwertigen Zustand.
Das wunderschöne Zifferblatt trägt die Verkäufersignatur des Händlers A. Cairelli, welcher die königliche italienische Luftwaffe belieferte, einen Teil der nach Vorgaben des Militärs gefertigten Uhren aber auch später an zivile Kunden verkaufte. Schätzpreis dieser Zenith im 43 Millimeter Stahlgehäuse: 16.000 bis 20.000 Euro.
Die 96. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott findet am Samstag den 18. November 2017 um 12 Uhr im Sheraton Hotel am Frankfurter Flughafen statt. Vorbesichtigungen sind am Vortag der Auktion, also Freitag den 17. November 2017 zwischen 14 und 20 Uhr, sowie am Auktionstag selbst zwischen 8:30 und 11 Uhr möglich.
Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2017
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