Wo steige ich ein? Anfang März rief mein bester Freund an und sagte nur: „Du hast jetzt 5 Minuten. Was machst Du Anfang April?“ Worum ging es? Um einen von 20 Plätzen für eine exklusive Besichtigung bei Lamborghini – first come, first serve. Freundin angeschaut und in der selben Sekunde zugesagt. Wir springen also zum 31.03., Treffpunkt Flughafen FFM. Da ich ja für die kommenden Tage quasi Italiener sein sollte, parkte ich natürlich auch dementsprechend.

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Es ging also los mit Flugziel Bologna und bereits direkt nach der Ankunft fühlte ich mich „heimisch“.

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Danach folgte der Check-In im Hotel und natürlich bei dem Reiseziel die standesgemäße Stärkung.

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Am nächsten Morgen wurden wir wundervoll geweckt, Verstärkung unserer Reisegruppe traf ein und wir hatten den perfekten Ausblick aus dem Zimmer.

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Es folgte ein gemeinsames Frühstück samt Kennenlernen und dann der Konvoi ins 20 Minuten entfernte Sant’Agata Bolognese. Dort: erneuter Zuwachs. Der weisse Huracán samt dem besten aller Kennzeichen (Schwedisch) gehört dem Veranstalter.

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Angekommen in den heiligen Hallen.

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Es folgte eine herzliche Begrüßung, ein Rundgang durch das Museo Lamborghini und anschliessend eine Führung durch die Produktion – Fotos absolutes Tabu und Handys waren vorher wegzuschliessen. Zwei Russen aus unserer Gruppe, ignorierten das geflissentlich und können nun ein Lied davon singen, dass Lamborghini in dieser Hinsicht wirklich keinen Spaß versteht.

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Zumindest aber ein paar Worte zur Produktion: aktuell gibt es zwei Produktionslinien: Huracán und Aventador. Jede Produktionslinie besteht aus 23 Stationen und im Schnitt verweilen die Fahrzeuge exakt 45:11 Minuten an jeder Station. Der Tagesoutput beläuft sich auf 11 Huracán und 5 Aventador. Was ich bemerkenswert fand: 25% der georderten Aventador kommen als Sonderversion „SV“ vom Band. 

Es werden natürlich keine Lagefahrzeuge produziert sondern per aktueller Order eingeplant. Die Wartezeiten aktuell: Huracán ca. 8 Monate, Aventador 12-15 Monate. Demnächst kommen zur Produktionslinie des Aventador noch die Fahrzeuge des Centenario hinzu UND es entsteht derzeit eine dritte Produktionslinie für den Urus.

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Nun sollte mein persönlicher Höhepunkt folgen: Fahrten auf der Rennstrecke in Modena mit den aktuellem Lamborghini-Modellen. Da Lamborghini die Strecke kurzfristig jedoch selber brauchte, wurden wir ersatzweise zum Essen in das Stammlokal der Belegschaft eingeladen. Gut, man muss sich ja schliesslich auch noch steigern können.

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Lamborghini ließ sich weiterhin nicht lumpen und organisierte kurzerhand eine Besichtigung in der Ledermanufaktur Schedoni. Dieser wunderbare und herzlich geführte Familienbetrieb produziert das hochwertige Reisegepäck für Lamborghini, Ferrari, Pagani, Bentley, Rolls Royce, Bugatti und Co.

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Diese Koffer werden an Lamborghini Händler verschickt. Die Kunden haben dann die Möglichkeit, sich alle verfügbaren Kombinationen von Felgen/Bremsen und Leder/Alcantara samt Ziernähten und Außenlack anzuschauen.

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Masterpiece: Der Koffer für den RR Phantom. Stilecht dreht sich auch hier das Emblem nicht mit! Kostenpunkt? 33.000 Euro.

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Soweit das Programm für diesen Tag. Auf Wunsch konnten wir zurück ins Hotel, abends folgte dann noch ein Dinner. Aber nicht mit uns. Denn wenn wir schonmal in der Ecke sind, steht natürlich auch Pagani auf dem Programm. Die nette Assistentin von Herrn Schedoni kündigte uns sogar telefonisch an und gab uns alle wichtigen Infos mit auf den Weg.

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Doch vor Ort folgte die Enttäuschung. Keine Besichtigung der Produktion, stattdessen nur eine Abfuhr. Dem ernsthaften Kaufinteressenten in unserer Gruppe wurde gesagt, es sei alles ausverkauft, er könne, so er wolle, aber 200.000 Euro für das kommende Modell anzahlen, wobei man ihm da aber heute noch nicht sagen könne, wie es aussehen werde.

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Das muss man sich auch erstmal erlauben können. Hier aber zumindest Bilder von dem, was wir sehen „durften“.

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Danach dann „frustriert“ ins Hotel zurück, abends dafür aber ein perfektes Dinner.

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Am nächsten Tag ging es weiter nach Maranello zu Ferrari. Beeindrucken: der Vergleich der drei Autobauer. Pagani als vermeintliche Hinterhofklitsche in einer Seitenstraße, an der man gerne auch mehrmals einfach vorbeifährt. Lamborghini als Konzernausgliederung mit Manufakturcharakter und Ferrari als absolute Marketingrakete.

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Wer in Maranello ankommt, muss sich erst einmal mit 24985849 Italienern herumschlagen, die einem eine völlig überteuere Probefahrt in einer der roten Göttinnen aufschwatzen wollen (teilweise gibt es sogar das Konkurrenzprodukt mit dem Stier vorne drauf im Angebot). 

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Schauen wir uns doch mal um.

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Das Büro von Enzo Ferrari im Originalzustand der 50er Jahre.

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Weiter auf heiligem Boden.

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Das Geburtshaus von Enzo Ferrari. Sidefact: Während der Tests in Fiorano schlafen hier die F1-Piloten.

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Die Formel1-Abteilung und Corse Clienti.

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Und natürlich die legendäre Firmeneinfahrt.

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Fazit: Geniale 2,5 Tage, viele Jugendträume wahr geworden und geniale Leute kennengelernt. Und wem hier zu wenig Autos abgebildet sind: gefühlt 1 Trillion Bilder diverser Lamborghini und Ferrari reiche ich bei Bedarf gerne nach. Mehr dazu dann im Forum.

Fotos&Text: © Glenn (BlackSilverS)

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