Über die letzten zwei Jahre hat Rolex seine komplette GMT-Master II Kollektion erneuert. Die in den Jahren 2005 bis 2007 präsentierte Generation der beliebten Zeitzonen-Uhr mit ihrem dickeren Gehäuse und der damals bahnbrechenden Neuheit der Cerachrom genannten Keramiklünette wurde abgelöst durch neue Modelle mit brandneuen Uhrwerken.
Rolex GMT-Master II, Ref. 126715CHNR
Nur noch zweifarbige Lünetten für die Rolex GMT-Master II Reihe
Dabei ging Rolex äußerst konsequent vor. Alleinstellungsmerkmal der GMT-Master II Reihe soll von nun an die zweifarbige Lünette sein. Eben jenes Erkennungsmerkmal, das die GMT-Modelle einst so berühmt gemacht hat. Auf diese Art setzt sich die Rolex GMT-Master II noch stärker von der Rolex Submariner Date ab, deren Grundüberholung noch bevorsteht.
Die zwei neuen GMT-Master II in Everose
Der Einstieg in die Welt der Rolex GMT-Master II erfolgt von nun an mit den beiden Stahl-Modellen, der Ref. 126710BLRO, in Fachkreisen liebevoll „Pepsi“ genannt (ein Review der Kultuhr gibt es hier), sowie der Ref. 126710BLNR, von Fans auch als „Batman“ bezeichnet (die hatten wir ebenfalls schon im Review, und zwar hier).
„Batman“ – Rolex GMT-Master II, Ref. 126710BLNR
Jubilé für Stahl, Oyster für Edelmetall
Beiden Modellen gemein: es gibt sie ausschließlich mit dem fünfgliedrigen Jubilé-Armband. Das etwas massiver wirkende, dreigliedrige Oyster-Armband ist allein für die teureren Modelle mit Edelmetall reserviert. Ob sich an dieser Entscheidung irgendwann noch einmal irgendetwas ändert, steht in den Sternen. Seitens Rolex hieß es zuletzt jedenfalls, dass man an diesem Unterscheidungsmerkmal festhalten möchte.
„Pepsi“ – Rolex GMT-Master II, Ref. 126710BLRO
Die günstigste Art, eine Rolex GMT-Master II der neuen Generation mit Oysterband zu tragen ist somit das Biolor-, bzw. korrekt bezeichnet das Rolesor Everose Modell, die Ref. 126711CHNR (auch dieser widmeten wir uns bereits in einem Review, nämlich hier).
Rolex GMT-Master II, Ref. 126711CHNR
Ihren derzeitigen Höhepunkt findet die aktuelle GMT in Form zweier Vollgold-Modelle. Die Ref. 126719BLRO ist hierbei der optisch nur sehr leicht veränderte Nachfolger der im Jahr 2014 vorgestellten Weißgold-GMT (die hatten wir hier im Review) mit nun wahlweise blauem oder Meteorit-Zifferblatt.
Vorgängermodell: Rolex GMT-Master II, Ref. 116719BLNR
Eine Rolex GMT-Master II in Everose-Roségold
Was uns letztlich zur einzigen aktuellen GMT führt, der wir hier auf Luxify tatsächlich noch kein eigenes Review gewidmet haben. Everose Roségold ist für Rolex das neue Gelbgold. Zumindest im Fall der GMT-Master II. Und so wurde nicht nur die Stahl-Gelbgold Variante durch eine solche in Stahl-Roségold ersetzt. Auch beim Vollgold-Modell löst Everose das bisherige Gelbgold ab.
Damit ist Rolex im Falle der GMT relativ spät dran. Denn der Trend weg von Gelbgold und hin zum etwas wärmeren, etwas dezenteren Roségold hält schon eine ganze Weile an. Mittlerweile gar ist schon fast wieder so etwas wie ein Gegentrend – zurück zum klassischen Gelbgold – zu sehen. Doch Rolex ist Rolex. Und was kümmert die Genfer irgendwelche kurzfristigen Trends?
Zweifarbige Lünette für Tag und Nacht
In Everose Roségold ist die GMT-Master II jedenfalls eine äußerst harmonische Uhr geworden. Das liegt nicht zuletzt am Zusammenspiel mit der extrem attraktiven Farbgebung der Lünette. Dabei steht das „CHNR“ der Ref. 126715CHNR für die Farbkombination Châtain et Noir, also braun und schwarz. Die zweifarbige Cerachrom Keramiklünette ist identisch mit der des Rolesor Bicolormodells.
Auch hier steht die schwarze Hälfte für die Nachtstunden, die Braune für jene am Tag. Die Zahlen und Indexe werden mittels PVD-Verfahrens mit Roségold überzogen, nachdem die anfangs komplett braune Lünette durch eine zuvor aufgetragene wässrige Lösung beim Sintern zur Hälfte Schwarz geworden ist.
Der richtige Dreh mit den zwei Zeitzonen
Mit Hilfe der Lünette und des großen, zentralen 24-Stunden-Zeigers mit Dreiecks-Spitze lässt sich die Uhrzeit in der Heimat schnell ablesen. Der 12-Stunden-Zeiger kann über die Krone stundenweise unabhängig verstellt werden und kann so eine zweite Zeitzone permanent anzeigen. Durch Drehen der Lünette selbst ist darüber hinaus auch ein schneller Check einer anderen Zeitzone möglich. Eine absolut geniale wie einfach zu handhabende Komplikation.
Nicht nur die Lünette, auch das Zifferblatt wurde vom Rolesor-Modell übernommen. Das schwarze Blatt ist mit einem Glanzlack überzogen und verfügt über weiße Schriftzüge. Der GMT-Master II Schriftzug selbst ist dabei farblich abgesetzt gehalten. Er erstrahlt in, so die offizielle Bezeichnung seitens Rolex, Puderrosa.
Aus dem Vollen gefräst: Gehäuse und Band der Rolex GMT-Master II
Auch beim Gehäuse greift Rolex auf die innerhalb der GMT-Master II Reihe bekannten Dimensionen zurück. Das 40-Millimeter-Case zeichnet sich durch noch immer recht breite Anstoßhörner und die satten Schutznocken an der Flanke aus, welche die große Triplock Aufzugskrone umgeben.
Das Armband besteht aus massiven dreireihigen Gliedern aus Everose Roségold. Die fixen Bandhälften haben dabei eine Länge von jeweils drei Bandgliedern, die restlichen Bandglieder sind verschraubt. Dies ermöglicht es, die Uhr auch bei sehr schmalen Handgelenken zu tragen. Die Oysterlock Faltschließe mit Sicherungsbügel verfügt über ein Easylink Verlängerungssystem, mit dem das Band ohne Werkzeug schnell um 0,5 Zentimeter erweitert bzw. gekürzt werden kann.
Das Uhrwerk: ein Manufakturkaliber der neusten Generation
Wer ganz genau hinschaut, der erkennt es bereits an der kleinen, zusätzlichen Krone bei 6 Uhr auf dem Zifferblatt: auch die 126715 hat natürlich ein Kaliber der neuen Generation verbaut. Das 3285 wartet mit patentierter Chronergy Hemmung und Paraflex Antischocksystem auf. Es verfügt über ein großes Federhaus und einen kugelgelagerten Aufzugsrotor. Ebenso kommt eine optimierte Version der blauen Parachrom-Spirale zum Einsatz. Für den Träger heißt das neben einer Ganggenauigkeit von -2/+2 Sekunden pro Tag auch eine gegenüber dem Vorgängerkaliber erweiterte Gangreserve von nun 70 Stunden.
Fazit
Mein Fazit: die Rolex GMT-Master II ist eine großartige Uhr. In jeder Version. Sie ist die Uhr im Rolex Sortiment mit der für mich spannendsten, weil im Alltag sinnvollsten Komplikation: der zweiten, unabhängig einstellbaren Zeitzone. Als Everose-Roségold Variante ist sie aber noch mehr als das. Die 126715CHNR avanciert mit ihrer Farbgebung zu einer der edelsten, elegantesten Uhren unter den Rolex Sportmodellen.
Datenblatt:
- Modell: Rolex Oyster Perpetual GMT-Master II, Ref. 126715 CHNR
- Gehäuse: 40 mm, 18 Karat Everose Roségold, wasserdicht bis 100 Meter, Saphirglas mit doppelt entspiegelter Zykloplupe
- Zifferblatt: schwarz, glänzend, Chromalight Leuchtindexe mit Umrandung aus Roségold
- Armband: dreireihiges Oyster Metallarmband, Ref. 79205, massive Elemente in satiniertem und poliertem Everose-Gold, Oysterlock Sicherheitsfaltschließe mit Easylink-Verlängerung um 5 mm.
- Uhrwerk: Manufakturwerk, Kaliber 3285, Automatik, 28.800 A/h (4 Hz), ca. 70 Stunden Gangreserve
- Funktionen: 24-Stunden-Anzeige, unabhängig verstellbare, springende Stunde für eine zweite Zeitzone, Minute, Zentralsekunde mit Sekundenstopp, Fensterdatum bei 3 Uhr
- Preis: 35.800 Euro (UVP Deutschland) bzw. 36.100 Euro (UVP Österreich)
- Link zum Hersteller: https://www.rolex.com/de/watches/gmt-master-ii/m126715chnr-0001.html
Fotos: © PCS
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